Unser 2. Galgo – Der andalusische Prinz Calisto

Von Kerstin-Maja

1 CalistoNachdem unsere Maja im Oktober 2011 bei uns eingezogen war und ich mich sehr intensiv mit dem Schicksal dieser tollen Hunde in Spanien beschäftigt habe, dauerte es gar nicht lang und der Wunsch nach einem zweiten Galgo wurde stärker und stärker…..

Jeden Tag die vielen Notfälle, die dringend ein Zuhause suchen, bei Facebook und im Internet. Was sprach dagegen, noch einem weiteren Hund ein Heim bei uns zu bieten?
Dafür sprach, dass die Maja ein absoluter Traumhund war: total anhänglich und lieb, zog nicht an der Leine, sehr wenig Jagdtrieb und sie hörte für einen Windhund außergewöhnlich gut. Deshalb durfte sie an allen geeigneten Stellen auch frei laufen, auf sie konnte man sich da zu fast 100 % verlassen.
Dagegen der Widerstand meines Mannes: Er suchte immer neue Argumente, weshalb ein Hund auch ausreichen würde. Den kann man einfacher händeln, man kann mit ihm wegfahren, und, und, und…..
Genützt hat es ihm nicht viel, viel zu tief saß dieser Wunsch in mir drin.
Im September 2012 hatten wir einen Kurzurlaub in der Nähe von Leipzig gebucht. Und auf der Hinfahrt bot es sich an, unsere Bekannten dort in der Nähe gleich mit zu besuchen. Vor allem, weil sie erst in der Nacht vorher ihre zwei neuen Pflegehunde bei Osnabrück abgeholt hatten. Ein schwarzes Galgo-Baby und einen gestromten Rüden, der das Refugio als Notfall dringend verlassen sollte. Viel hatten sie über ihn nicht auf der Vermittlungsseite geschrieben, nur dass er so sensibel wäre und vor den anderen Hunden dort Angst hätte. Deshalb war er dann bei den Hundewelpen untergebracht worden.
1 Tauziehen Pari CalliUms kurz zu machen: Gesehen, verliebt und nach 2 Tagen kam das Okay von meinem Mann. Ruf an, sagte er, wir nehmen ihn.
Der Calisto hat es sofort verstanden, sich in unsere Herzen zu schleichen. Ganz cool, im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen in Spanien ohne sichtbare Ängste, verschmust und lieb. Und was meinem Mann besonders wichtig war, er hatte auch keine Angst vor Männern.
Beim Telefonieren wurde dann gleich geklärt, dass die Vorkontrolle 3 Tage später bei uns erfolgt und sie Calisto gleich mitbringen. Wenn alles passt, darf er dableiben.
Als er dann bei uns einzog, war‘s so, als ob er schon ewig da wäre. Gleich voll dabei, tat so, als ob er alles schon kennen würde.
Für mich war‘s natürlich sehr günstig, weil ich die Maja auf unseren Spazierrunden ableinen konnte und mich so voll auf den Calisto an der Schleppleine konzentrieren konnte. Wir haben dann schnell gemerkt, dass er ein passionierter und wohl auch erfahrener Jäger war und allgemein sehr selbständig.

Als ich ihn dann nach ein paar Wochen die ersten Male abgeleint habe, mußte ich merken, dass er gerne auch mal alleine auf Achse gehen würde und nicht so wie die Maja ständig an meinen Fersen klebt. Einmal ist er mir im Tiefschnee alleine auf Wanderschaft gegangen, immer schneller weitergelaufen, keine Reaktion aufs Rufen. Ich verzweifelt hinterher, zum Glück blieb er dann stehen und ich konnte ihn wieder „einkassieren“. Dieses Erlebnis hat aber dafür gesorgt, dass er zukünftig an der Leine bleiben musste. Wer nicht hören will, der darf dann auch nicht ohne Leine laufen – Punkt und aus!
5.4. Calli KopfIm Haus ist der Calisto eine echte Klette, immer Körperkontakt, total verschmust und anlehnungsbedürftig. Aber ohne Leine halt ein recht selbständiger Hund, dem es durchaus reicht, wenn er sein Rudel noch aus der Ferne sieht. Man darf sich da nicht täuschen, auch wenn die Hunde im Haus oft kleben wie Pattex, in vielen schlummert diese Selbständigkeit und auch Jagdtrieb und grade in unseren dicht besiedelten Gegenden sollte man da lieber kein Risiko eingehen.
Er hat dafür die Möglichkeit, mindestens 2 x pro Woche in unserem eigenen Auslauf nach Herzenslust zu flitzen, was er auch gerne und oft nutzt.
Wir sind froh, uns damals für den Calisto entschieden zu haben. Er ist ein echtes Unikum, der uns so oft zum Lachen bringt und für gute Laune sorgt. Calisto, andalusischer Prinz, wir haben dich lieb und hoffen, dass du ganz lang bei uns bleiben darfst.

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